Alle Artikel in: Gedanken

Ausführliche Gedanken zu liturgischen Festen, oder anderen Ereignissen. Teilweise Weiterleitungen auf Seiten mit permanenten Beiträgen.

“Lobpreis und Corona”

Der 23. Juni 2019 war der Tag, an dem wir den Brief einer Initiative verschickten, die vom Team für die Bildung von Novizinnen der Kongregation vorgelegt wurde. 23 Schwestern und Freunde von Sion haben sich der Initiative angeschlossen, um unser tägliches Leben zu verbessern. Der „Pakt“, zu dem wir eingeladen hatten, rief uns an dieser Stelle dazu auf, uns zu verpflichten, einen Tag in der Woche als Tag des „Lobpreises und des Dankes“ tief zu leben. Dies könnte bedeuten, unsere Geräte auszuschalten, langsamer zu werden, zu bemerken, auf das Wort zu hören, einander zu genießen, etwas Kreatives zu tun … Einige Monate später erlebte die Welt in vielen Ländern eine Blockade aufgrund des Coronavirus, der das gesamte Arbeits-, Sozial- und interaktive Alltagsleben unterbrach. Wir waren gezwungen, physische Distanz zu halten und Gesichtsmasken und Handschuhe zu tragen, um uns selbst und andere zu schützen. Die Pandemie ergriff unser Leben. Wenn ich auf die Zeit zurückblicke, in der ich in diesem Jahr den Pakt „Lob und Erntedank“ eingehalten habe, der meinen Lebensstil bis zu einem gewissen Grad …

Shawuot – Pfingsten

“Wenn man die Sichel an den Halm legt, sollst du beginnen, sieben Wochen zu zählen. Danach sollst du…das Wochenfest feiern“ (auf Hebräisch: hag ha-shavuot, vgl. Deut 16.9). Sieben Wochen (und sogar fünfzig Tage, vgl. Lev. 23.16) nach der Gerstenernte zu Pessach feiert man im Fest Shavuot das Ende der Weizenernte (auf Hebräisch: hag ha-katsir, vgl. Ex 23.16). Später wurde der Auszug aus Ägypten dem landwirtschaftlichen Pessachfest aufgepfropft, und der Empfang der Tora dem landwirtschaftlichen Fest Shawuot: von einer Ernte zur andern, vom Frühling zum Sommer: die Zeit der Reife, der Übergang von einer äußeren, physischen, zu einer spirituellen Befreiung. Denn die jüdische Tradition sieht den Empfang der Tora als das Ziel des Auszugs aus Ägypten: „Lass mein Volk ziehen, damit sie mir dienen können“, wie Moses dem Pharao unermüdlich immer wieder im Namen des Herrn sagt (vgl.. Ex 4.22; 5.1; 7.16.28; 8.16; 9.1.13; 10.3). Was „Dienst“ hier meint, ist nichts anderes als: die Torah empfangen und die Gebote in die Tat umsetzen (Rashi zu Ex 3:12). So gibt es kein Pessach ohne Shawuot und auch …

Ostern – Pessach

Im ersten Monat, am vierzehnten Tag des Monats, zur Abenddämmerung, ist Pascha zur Ehre des Herrn. Am fünfzehnten Tag dieses Monats ist das Fest der Ungesäuerten Brote zur Ehre des Herrn. Sieben Tage sollt ihr ungesäuertes Brot essen. (Lev 23, 5) Das jüdische Pessach ist das erste der drei Wallfahrtsfeste, zu denen – zur Zeit des Tempels – das jüdische Volk nach Jerusalem hinaufging aus Dankbarkeit für die Begegnung mit seinem Gott (Deut 16,16-17; Ex 23, 14 -17)[1] Dieses Fest hat einen doppelten Ursprung: einen in Bezug zur Natur, einen zur Heilsgeschichte. Hag Ha Pesah (Pessachfest) ist ursprünglich ein Hirtenfest, ein Fest des Nomadenlebens. Hag Ha Matzot (Fest der ungesäuerten Brote) ist ein Fest mit landwirtschaftlichem Ursprung; es hängt mit der ersten Ernte des Jahres zusammen, der Ernte der Gerste. Der liturgische Name:  Zman Herutenu  (Zeit unserer Befreiung) bezieht diese beiden Feste auf die Heilsgeschichte. Für das Pessachfest geschah die historische Aneignung durch das Volk von Israel durch den Blutritus: Im Frühling pflegten die Nomaden das Blut eines kleinen Tieres auf die Pfosten oder Ständer der …

Purim

Die Geschichte im Buch Ester passiert in der Zeit des griechischen Reiches 200 v. Chr. Ester: 3.08. Im Buch Ester finden wir viele Widersprüche. Eine jüdische Frau heiratet einen heidnischen König, Juden gehen zu heidnischen  Festen, und obwohl es im Buch Leviticus heißt es, du sollst  keine Rache üben, am Ende des Buches Ester gibt es große Rache taten. Im Ester Buch Gott wirkt auf versteckten Weg. Gott ist gegenwärtig in all den Zufällen und  wie es scheint gibt es im Buch Ester viele Zufälle: Ester wird ausgewählt um Königin zu werden … der König liest im Buch der denkwürdigen Taten wo er erfährt, das Mordecai  nicht Gewürdigt wurde nach seiner Tat, Ester 6.02 So zeigt uns das Buch  Ester eine Welt die auf den Kopf steht, denn alles ist anders als erwartet wird.

Jüdische Riten

Die Beschneidung (siehe Lukas 1,59; 2,21) wir lesen in der Schrift: Genesis 17 Veränderung des Namens, V. 5 (der Name Sara wird auch geändert werden: V. 15) Zeichen des Bundes Gottes mit jedem einzelnen männlichen Menschen in Israel (V. 22). Das Wort „Bund“ kommt acht mal in diesem Kapitel vor. Andere „Zeichen“ des Bundes: der Regenbogen: Gen 9,12 (siehe V. 8 und 11). Der Regenbogen ist Zeichen des universellen Bundes Gottes mit dem Kosmos. Der Sabbath ist „Zeichen“ des Bundes: Ex 31,12.16.17, der Bund Gottes mit dem Volk Israel; der Mensch, der dieses Zeichen nicht beachtet, wird von der Gemeinschaft abgeschnitten: V. 14 (siehe Joh 7,22-24). In der Liturgie Der Name wird dem Kind am Tag der Beschneidung gegeben: „Er wird in Israel heißen“: קרא שמו בישראל. Er erhält seinen Platz, seine Berufung im Volk Israel und wird in seine Geschichte aufgenommen. Bedeutung des Blutes: Verweis auf Ezech 16, eine Allegorie des Bundes. In V. 16: „(Ich sage dir): In deinen Bluten lebe; in deinen Bluten lebe“ בדמיך, חיי, בדמיך,חיי Die jüdische Tradition sieht in …

Advent 2019

Die Zeit leuchtender Kinderaugen in denen sich zunehmend mehr Kerzen spiegeln, beginnt! Oder was verbinden Sie mit diesem Sonntag? Auf jeden Fall ist es der Beginn eines neuen Kirchenjahres, eines neuen Durchgang durch die verschiedenen Feiern der Heilsgeschichte Gottes mit den Menschen. Wir Menschen brauchen in unserem Leben Festzeiten und Feiertage, die unserem Alltag Rhythmus und Unterbrechung geben. Gottes Leben mit uns hilft uns diesen Rhythmus des Lebens nicht zu vergessen. Advent also, auf lateinisch „advenire“ – auf etwas zu gehen, entgegen kommen. Was kommt auf uns zu? Auf was gehen wir zu? Gehen wir überhaupt auf etwas zu, in Wachheit für das was ist, um uns herum, in uns – vielleicht in Sorge oder in Vorfreude? Oder sind wir trüb in der Routine des Alltags, in den Schmerzen von Krankheit versunken? Die Worte Jesu im Evangelium heute sind ein ziemlicher Weckruf! Dass wir wachsam und bereit sein sollen für die Ankunft Gottes in unserem Leben. Jesus ist damals vor 2.000 Jahren zur Welt gekommen, in Bethlehem, im von den Römern besetzten Land der Juden. …

Unsere Adventreise 2019-4

Der Vierte Adventsonntag bringt us einen wesentlichen Schritt weiter auf unserer Reise. Die Liturgie dieses Sonntags baut auf auf den Einsichten der vorhergegangenen Wochen in der Wüste, und verdeutlicht sie in der Intimität der Verkündigung an Maria [Lk 1]. Das Gefühl für Gott, für uns selbst und für gegenseitiges Vertrauen, und auch das Versprechen, die Zusicherung und die Zuversicht, die wir in diesem Text hören, laden uns zart dazu ein, Gottes Initiativen in unserem Leben besser zu spüren und willkommen zu heißen – “mir geschehe, was du gesagt hast.” Und wieder spielen die anderen zwei Lesungen dieser Liturgie eine stark unterstützende Rolle für die zentrale Geschichte. In 2 Sam 7 erinnert Gott David daran, wie innig verbunden er immer mit ihm war, ob er nun der Hirte von Herden oder der Fürst des Volkes war. Intimität und Gegenseitigkeit, Versprechung und Zusicherung zeigen klar die Einzigartigkeit dieser Beziehung in all ihrer Besonderheit, und zwingen uns auch dazu, die Spuren oder das Flüstern intimer göttlicher Initiativen in unsern eigenen Leben zu sehen. In seinem Brief an die …