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Hello from Jerusalem!

Obwohl wir in Sicherheit und in einiger Entfernung von den meisten Ereignissen sind,
verfolgen wir die aktuellen tragischen Ereignisse hier sehr genau. Seit der Entführung der 3
jungen Israelis – Gilad Shaar, Eyal Yifrach, und Naftali Frenkel – die nahe Hebron getötet
wurden, und dann der Entdeckung der Leichen – ist das Leben nicht mehr wie zuvor. Am Tag
ihrer Beerdigung wurde ein 16jähriger Palästinenser, Mohammed Abu Khdeir, in
grauenhafter Weise von Israelis umgebracht und sein Cousin brutal geschlagen.
Demonstrationen von Palästinensern, die dagegen protestierten, brachen an verschiedenen
Orten im ganzen Land aus; das israelische Militär versuchte, die Menschenmengen zu
beruhigen, und nahm mehrere Personen fest. Ein 29jähriger und zwei Minderjährige wurden
wegen des Mordes an  Mohammed Abu Khdeir festgenommen und verurteil, dagegen aber sind diejenigen die für den Tod der drei Israelis verantwortlichen sind noch nicht identifiziert und festgenommen worden.

Von Gaza abgefeuerte Raketen landeten in verschiedenen israelischen Städten und in deren
Umgebung, entlang der Meeresküste zwischen Ashdod (knapp nördlich des Gazastreifens)
und Yavneh (nahe Tel Aviv), und auch im Innern des Landes. Die Code Red (höchste
Alarmstufe) Sirenen (“Zeva Adom,” der hebräische Begriff, bedeutet wörtlich “Rote Farbe”) gingen sogar
in Jerusalem los, aber die Raketen, die den Alarm ausgelöst hatten, gingen in der Nähe von Bet Shemesch, Abu Gosch, Bethlehem und Hebron nieder.
Eine von Ägypten vorgeschlagene Feuerpause sollte am Freitag den 18. Juli in Kraft treten.
Als dies von der Hamas in Gaza ignoriert wurde, begann Israel mit einer Bodenoffensive mit
dem ausdrücklichen Ziel, unterirdische Tunnels von Gaza nach Israel zu entdecken und zu
zerstören. Tunneleingänge wurden in der Nähe einiger Kibbutzim in der Negev gefunden,
zum Beispiel bei Kibbutz Sufa. Diese Tunnels, die als Zugänge zum Staat Israel zum Zweck
von Terror inklusive Kidnapping gebaut wurden, sind sehr gefürchtet. Unter der Grenze
zwischen Gaza und Sinai gibt es auch viele Tunnels, die die ägyptische Regierung und die
israelische Armee zu zerstören versuchten; aber unterdessen wurden viele neue Tunnels
entdeckt.
Wir hätten nach Tel Aviv und Jaffa auf Urlaub fahren sollen, aber das wurde jetzt wegen des
Gaza-Konflikts verschoben. Wir fühlen uns ganz überwältigt von den Stress-erzeugenden
Berichten, die wir in den Nachrichten hören; vielleicht ist das mit die Ursache, dass einige
von uns erkältet sind oder andere kleine Krankheiten haben. Habt keine Angst, wir sind alle in
Sicherheit, aber das Hören von Nachrichten fällt uns schwer. Wir sehen und fühlen auch die
Angst der Israelis, die unsere Gäste in unserm Haus in Ein Karem sind, oder die wir auf den
Straßen von West-Jerusalem treffen. Wir sehen und fühlen auch nicht nur die Zerstörung und
den Schmerz der Menschen in Gaza; manchmal in den Medien hören wir Anti-Semitismus,
wenn man die Israelis “Abschaum” nennt. In seinem Buch 4 sagt P. Theodore “was immer ihr
tut…ihr tut es für das Volk Israel; das ist eure Berufung, eure besondere Mission” und wenn Theodore
Notre Dame de Sion sagt, ihr müsst die Juden lieben, wie Gott sie liebt (Buch 2), dann weiß ich, wir müssen
zuhören, wir müssen mit der israelischen Bevölkerung in ihrer Angst vor steter
Terrorbedrohung mitfühlen, und wir müssen mit den vielen Menschen in Gaza mitfühlen, die
von ihrer Hamas-Regierung so missbraucht und im Stich gelassen sind.

Als wir erfahren hatten, dass Sr. Ivone ihr Visum erhalten hat und am Montag, 21. Juli,
eintreffen sollte, fuhren wir alle mit dem öffentlichen Bus nach Tel Aviv. In der Zentralen
Busstation von Tel Aviv bekamen wir etwas Mehl zum Backen von Tortillas; wir kauften
auch philippinische Nudeln und andere Zutaten für spezielle Gerichte. Dann fuhren wir mit
dem Zug zum Ben Gurion-Flugplatz, um Sr. Ivone abzuholen; sie kam am späten Nachmittag
an. Mittels Shuttlebus kehrten wir nach Ein Karem zurück, nunmehr eine Gemeinschaft von 9
Personen! Wir können zwar nicht auf Urlaub fahren wie geplant, aber wir betrachten diese
Tage als Urlaubszeit, als Zeit der Muße, um unsere Emails anzuschauen und über Facebook
Kontakte zu pflegen.
Der Monat Juli war sehr voll mit Themenarbeit, beispielsweise die Anfänge des Islam mit
Bischof Fitzgerald. Wir hatten eine zweitägige Einkehr mit P. Putman über das Thema
“Verführt von Jesus”. Jesus Christus nachfolgen bedeutet, in Unsicherheit zu wandern – in
diesen Tage können wir sehr gut verstehen, was Unsicherheit bedeutet. Wir dachten auch über
das Leben in Gemeinschaft nach, an Hand der Konstitution, und jede Woche gab uns Sr.
Maureen Denkanstöße über menschliche Entwicklung. Damit, und mit einigen
Geschichtsstunden über das Dorf Ein Karem, und mit Informationen über verschiedene
Gruppen im Judentum von Kasia, war unser Stundenplan voll. Wir hatten einen
philippinischen Abend, als Joey und Arlyne uns Anteil nehmen ließen an ihrem Land, ein
philippinisches Gericht zubereiteten und uns die Berufung Sions auf den Philippinen erspüren
ließen.
Wir möchten euch alle beruhigen, dass wir in Sicherheit sind, und dass unser Leben seinen
gewohnten Gang geht.
Dank euch allen für eure Gebete. Wir beten, dass Frieden und gegenseitiger Respekt – so
notwendig an so vielen Orten der Welt – im täglichen Leben der Menschen jeder Nation
lebendig werde.

Die Gemeinschaft St. John in Montana

Grüße und Segenswünsche!