Tag: 8. Januar 2018

„Eine Kirche, die in sich ruhte, beginge Verrat“

Acht Jahre stand der Jesuitenpater David Neuhaus (55) als Patriarchalvikar an der Spitze der hebräischsprachigen Katholiken in Israel und leitete die Migrantenseelsorge. Mitte August trat er von seinem Amt zurück. Im Interview der Tagespost zieht der Jesuit mit südafrikanisch-jüdischen Wurzeln Bilanz. Pater Neuhaus, Ihr Engagement in der hebräischsprachigen Gemeinde geht weiter zurück als Ihre Ernennung zum Patriarchalvikar im Jahr 2009… Ich war zwölf Jahre in Vollzeit in der Gemeinde tätig, die sich in zwei Abschnitte gliedern: 2005 bis 2008 als Assistent des damals ernannten Patriarchalvikars Pierbattista Pizzaballa. Im September 2008 ernannte Patriarch Fouad Twal mich zum Koordinator der hebräischsprachigen Gemeinde und im März 2009 zum Patriarchalvikar. Ein Jahr später übernahm ich zusätzlich die Verantwortung für die Migrantenpastoral, ein Amt, das bis dahin nicht existierte. In welchem Zustand haben Sie 2005 die Gemeinde übernommen? Das Amt des Patriarchalvikars für die hebräischsprachigen Katholiken wurde 1990 eingerichtet, 2003 definierte der Heilige Stuhl seinen Sonderstatus. Mit mir war erstmals eine Person in Vollzeit für die Gemeinde beschäftigt, die zu der Zeit nicht sehr lebendig war. Patriarchalvikar Pizzaballa und ich …