Alle Artikel in: Gedanken

Ausführliche Gedanken zu liturgischen Festen, oder anderen Ereignissen. Teilweise Weiterleitungen auf Seiten mit permanenten Beiträgen.

Epiphany

Die drei Zeichen 1) Kana:  Gott offenbart sich, in der Person von Jesus, den Jüngern (Joh 2,1-12) So tat Jesus sein erstes Zeichen, in Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit, und seine Jünger glaubten an ihn  (Joh 2, 11) Das Wasser wird Wein; ein Zeichen der Hochzeit des Himmelreiches; der Wein; ein Zeichen ewiger Freude. Der Wein; das Blut:  das Zeichen eines dargebrachten Lebens…Er nahm den Becher……das ist mein Blut, für euch vergossen. Und Maria fordert ihn auf zu diesem Zeichen: Sie haben keinen Wein mehr…was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen. Und Maria ahnt die Stunde, wo Jesus ihr sagen wird: (Joh 19,26) Frau, siehe, dein Sohn! Dann wird das österliche Mysterium erfüllt sein Was er euch sagt, das tut (Joh 2,5)… Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun (Ex 24,7) Mir geschehe, wie du gesagt hast (Lk 1,38). Maria vereint in derselben Bewegung beides: Tun und Hören des Wortes…Hören und Tun. 2) Die Taufe: Gott offenbart sich dem Volk Israel, in der Person von Jesus …

Es weihnachtet sehr!

Gerade hat Advent mal begonnen und Weihnachten ist auch schon da und fast wieder vorbei. Wie immer gibt es viele Aktivitäten rund um und ich versuche doch jedes Jahr die Zeit ein wenig besinnlich zu gestalten. Dieses Jahr haben wir lassen innerhalb unserer Gemeinschaften hier in Jerusalem eine alte Weihnacht Tradition aufblühen. In den Lateinamerikanischen Ländern wird sie Posada genannt, in Österreich Herbergsuche und selbst in Indonesien unter den Christen ist dieser Brauch beheimatet. Nach dem Einlass in die warme Stube haben wir ein Repertoire an Weihnachtsliedern auf Portugiesisch und Spanisch, auf Deutsch, English und Bahasa (eine Indonesische Sprache) gesungen. Einer unserer Mitbrüder, Tiago, ist Gitarrist und Sänger und hat uns begleitet. Die Herbergsuche wurde eine einladende, sinnvolle Erfahrung und eine willkommene Geste und brachte die so gewünschte Besinnlichkeit. Für den Weihnachtstag wurden wir eingeladen unser Repertoire für die Herbergsuche noch mit der Hebräisch sprechenden Gemeinde zu teilen. Diese Einladung nahmen wir gerne an. Die Gemeindemitglieder der Hebräisch sprechenden Gemeinde kommen aus Indien, Philippinen, Lateinamerika, Äthiopien und anderen Afrikanischen Ländern. Teilweise sind es Immigranten und …

Christmas 2016 in Cairo

This is Magy! Magy died this past Tuesday as a result of the attack on the “Botrosia” church on Sunday Dec. 11. Some of you know about Magy because we had asked for prayers for her. On Wednesday she had an extraordinary funeral, which has been described as more like a wedding. Her coffin was white, her lovely young mom refused to wear black and said she didn’t want people to mourn… she had returned “home” to the One who gave her to them 10 years ago. Magy was our next door neighbor, and though we didn’t even know her name before, we feel blessed to have met her occasionally in the lift and to know her parents and little sister are still there, on the other side of our living room wall. The tears that Am Samir, our Moslem security man wept for her, were precious and showed us what an effect this little girl had had on him. This last week of Advent has sort of been “taken over” by Magy and our …

Gewaltfreiheit: Stil einer Politik für den Frieden

Die Botschaft des Papstes kann hier als pdf herunter geladen werden: Gewaltfreiheit: Stil einer Politik für den Frieden 1. Am Anfang dieses neuen Jahres übermittle ich allen Völkern und Nationen der Welt, den Staats- und Regierungschefs sowie den Verantwortungsträgern der Religionsgemeinschaften und der verschiedenen Gruppierungen der Zivilgesellschaft meine tief empfundenen Wünsche für den Frieden. Jedem Mann, jeder Frau und jedem Kind wünsche ich Frieden und bete, dass das Abbild und die Ähnlichkeit Gottes in jedem Menschen uns gestatten, einander als heilige Gaben zu erkennen, die mit einer unermesslichen Würde ausgestattet sind. Respektieren wir vor allem in Konfliktsituationen diese » tiefgründigste Würde «[1] und machen wir die aktive Gewaltfreiheit zu unserem Lebensstil. Dies ist die Botschaft zum fünfzigsten Weltfriedenstag. In der ersten dieser Botschaften wendete sich der selige Papst Paul VI. an alle Völker – nicht nur an die Katholiken – mit unmissverständlichen Worten: » Es hat sich endlich ganz klar herausgestellt, dass der Friede der einzig wahre Weg menschlichen Fortschritts ist (nicht die Spannungen ehrgeiziger Nationalismen, nicht die gewaltsamen Eroberungen, nicht die Unterdrückungen, die eine …

Normal und anders

Vom Genetiker Markus Hengstschläger stammt das Buch Die Durchschnittsfalle. Gene  Talente – Chancen:1 Die Mittelmäßigkeit ist der Liebling der Österreicher. Das führt unser Land in eine evolutionäre Sackgasse. „Der Durchschnitt hat noch nie etwas Innovatives geleistet. Da schwärmt ein Vater: ‚Mein Sohn ist so problemlos, ist noch nie negativ aufgefallen.‘ Aber auch positives Auffallen ist nicht erwünscht. Das wäre nämlich Stress. Die Gesellschaft arbeitet immer auf den Durchschnitt hin. Wie soll etwa eine Durchschnittsnote entscheiden, ob jemand ein guter Arzt wird? Der statistische Durchschnitt bringt nicht weiter und ist nicht zukunftstauglich. Eine repressive Egalität blendet das konkrete antlitzhafte Du mit der konkreten Wirklichkeit von Leid, Angst, Unterdrückung und Tod aber aus. Individualität hat keine Chance. Was ist bei einem statistischen Durchschnitt mit dem konkreten Gesicht, mit dem Antlitz, mit dem Namen? Was mit der Zärtlichkeit und mit dem Eros, was mit der Schönheit, was mit dem Beten? Sind Zahlen arbeitslos? Haben Statistiken Probleme? Sterben Zahlen an Krankheiten? In der Sache geht es um das Talent oder auch Charisma, also um das individuelle, besondere Wissen, Können …

Nazareth ist überall

Der Gottsucher, Beter und Mystiker Charles de Foucauld starb vor hundert Jahren. Er ist wie ein Leuchtturm, der Christen gerade heute Orientierung geben kann. Im Winter 1916 war der Erste Weltkrieg am Hauptkriegsschauplatz in Frankreich längst zum Stellungskrieg geworden. In den berüchtigten Materialschlachten verbluteten Hunderttausende auf beiden Seiten der Front. Ständig war man hüben und drüben dem Geschosshagel der anderen Seite ausgesetzt, ein sinnloses Sterben. In der Sahara durchstreiften währenddessen einige Tuareg-Stämme das Land. Sie plünderten, vertrieben Fremde. Ähnlich wie die Kurden sind auch die Tuareg ein unruhiges Volk ohne eigenen Staat. So kam es, dass am 1. Dezember 1916 mitten in der Sahara ein 58-jähriger Franzosen namens Charles de Foucauld überfallen und erschossen wurde. Eine Gewehrkugel traf ihn hinter dem rechten Ohr und durchschlug seinen Kopf bis zum linken Auge. Bruder Karl – wie er im deutschsprachigen Raum gern genannt wird – war sofort tot. Die Haltung, in der er den Tod fand, war ihm vertraut: Man hatte seine Hände an die Fußknöchel gebunden. Unzählige Stunden hatte der Gottsucher in vergleichbarer Haltung – anbetend …

Krakau und die Jüdische Bevölkerung in Polen

Mein Name ist Alejandra, und ich bin aus Guatemala. Ich sammle apostolische Erfahrungen in Krakau. Ich habe einige Bücher gelesen, einige Synagogen und das jüdische Viertel in Krakau besucht, und ich arbeite als Freiwillige im Jüdischen Galizien-Museum mit. Zuerst möchte ich über die Geschichte der Juden in Krakau sprechen. Die ersten Juden, die auf dem Gebiet Polens ankamen, waren Geschäftsleute. Sie konnten Arabisch, Persisch, Griechisch, Spanisch und Slawische Sprachen, und ihre Ankunft geschah zur selben Zeit, wie der Polnische Staat entstand. Einer von ihnen war Ibrahim Ibn Jacob, der Autor des ersten größeren Berichtes über Polen. Interessanterweise hat er zum ersten Mal den Namen Krakau (Karako) erwähnt. Der Einfluss der Juden in Polen entstand vor allem durch ihre Verfolgung in Westeuropa, die während der Kreuzzüge zugenommen hatte. Die ersten Juden kamen 1097 oder 1098 nach Polen aus Prag und Deutschland. In der Mitte des 14. Jahrhunderts lebten sie in 35 schlesischen Städten. Wenn man sich die soziale Lage der Juden überlegt, fragt man sich: warum haben sie sich so gerne in Krakau niedergelassen? Das war …