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Fest der Verkündigung

Die neuen Novizinnen, Nancy und Andrea aus Costa Rica, Lucia aus Brasilien und Maria aus Indonesien, begannen ihr kanonisches Jahr am Fest der Verkündigung, am 4. April 2016. Wir erhielten während der Eucharistiefeier drei Symbole: eine Kerze (die das Licht Christi darstellt), eine Bibel (wie unsere Konstitutionen Art. 6 sagen, ist unsere Berufung durch das Wort Gottes gekennzeichnet) und die Medaille von der Unbefleckten Empfängnis.

Wir beginnen unsere gemeinsame Zeit mit der Frage: Was bedeutet es, für unser Erstausbildungsprogramm im Heiligen Land zu sein? Antworten darauf widerspiegeln die Spiritualität Sions im Heiligen Land, die wir erfahren, indem wir Heilige Stätten besuchen und dort gehen, wo Jesus gegangen ist. Wo wir beginnen zu verstehen, warum Jerusalem für die Kongregation von Notre Dame de Sion so wichtig ist, um dies nicht nur mit unseren Köpfen zu wissen, sondern mit unseren Herzen und sogar mit unseren Füßen, indem wir das Land bewandern, in dem Jesus gegangen ist, und an Stellen eine Pause machen, wo auch er gestanden ist.

Sr. Anne Catherine gibt uns eine Einführung in das Judentum und die jüdischen Feste. In ihrer ersten Darlegung ging es um die Beschneidung und die Darstellung Jesu im Tempel, dem Fest, das am 2. Februar gefeiert wird. Wir haben das Buch Esther erforscht und die Feier von Purim und Pesach, indem wir mit ihr das jüdische liturgische Jahr durchgehen.

Wir waren traurig, als wir von dem Angriff in Brüssel gerade vor den Purim- und Osterfeiertagen hörten, und das hat uns bewußt gemacht, wie sehr unsere Welt beeinflusst ist von Dingen, die manchmal wie Formen der Versklavung in solch negativen Denk- und Seinsweisen erscheinen. Pesach ist die Feier der Freiheit mit ihrer Geschichte, wie das jüdische Volk aus der Sklaverei in Ägypten ausgezogen ist — welch einen Widerspruch erfahren wir in unserer Welt von heute!

Das hebräische Alphabet und die Antworten in der Messe auf Hebräisch wie auch das Vater Unser auf Hebräisch werden uns von Br. Tiago beigebracht, wie auch kleine Refrains auf Hebräisch. Die Entwicklung des Menschen, von Sr. Maureen gelehrt, hat auch ihren Platz in unserem wöchentlichen Programm gefunden.

Eine Wanderung durch das Wadi Kelt zum Kloster der Versuchungen in Jericho hat uns die blühende Wüste gezeigt mit ihren Blumen und grünen Wiesen für die Schafe und Ziegen der Beduinen, die in dieser Gegend leben. Oder unser Ausflug zur Stadt Nablus, wo der Brunnen Jakobs ist und der Berg Garisim mit seiner Gemeinschaft von Samaritanern, die, wenn auch klein, im Heiligen Land bis zum heutigen Tag weiter besteht.

Wir haben auch Bethlehem besucht und Ein Gedi, wo wir im Toten Meer geschwommen sind. Wenige Tage vor dem Palmsonntag haben wir Bethanien besucht, wo Jesus und seine Jünger oft und herzlich willkommen geheißen wurden, und wo Lazarus von Jesus zum Leben auferweckt wurde. Ein Höhepunkt war der Gang in der Palmsonntagsprozession mit der Hebräischsprachigen katholischen Gemeinde Israels. Die Prozession den Ölberg hinunter mit Singen und Schwenken von Palmzweigen hat uns anschaulich an den Tag erinnert, an dem das Volk Jerusalems und die Jünger Jesu verkündeten: “Gesegnet sei der da kommt im Namen des Herrn.”

Während der Karwoche sind wir nach Jad vaSchem gegangen, wo unser Fremdenführer Schlomo die Erfahrung sowohl persönlich als auch informativ gemacht hat. Dort sind wir eingetreten in das Leid des jüdischen Volkes während der ganzen Geschichte der vergangenen 2000 Jahre und in das Leid so vieler Menschen heute in der ganzen Welt. Am Gründonnerstag gingen wir zum Ecce Homo, das für die nächsten paar Tage zu unserem Zuhause wurde, damit wir an den Feiern der drei großen Kartage teilnehmen konnten. Am Gründonnerstag nach der Fußwaschung gingen wir nach Gethsemani und den ersten Kreuzweg durch das Kidrontal zum Haus des Hohen Priesters und dann weiter zum Ecce Homo, wo der römische Prokurator Pontius Pilatus seine Hände gewaschen hat, bevor er Jesus zum Tode verurteilt hat. Früh am Freitagmorgen gingen wir den Kreuzweg vom Ecce Homo zur Grabeskirche, wo der gekreuzigte Jesus beerdigt wurde, und wo am ersten Tag der Woche seine Auferstehung verkündet wurde. Wir waren unter denen, die gewählt haben, bis fast mittags an dem Tag in die Kirche eingeschlossen zu werden, um an all den Feiern teilzunehmen, die an jenem Morgen dort stattfanden. Am Samstagmorgen nach dem Frühstück hatten wir eine ruhige Zeit am Gartengrab gerade außerhalb vom Damaskustor, bevor wir zum Mittagessen zu Fuß zum Ecce Homo zurück gingen und uns auf die Ostervigilien am Abend in der Ecce Homo Basilika vorbereiteten. Am Sonntag feierten wir mit der ganzen Jerusalemer Gemeinschaft in Ein Karem mit einer Ostermesse, gefolgt von einem Grillessen.

Wir haben schon ein paar Geburtstage gefeiert: Lucias Geburtstag und auch die von Bruder Carlos und Bruder Tiago mit besonderem brasilianischen Essen.

Und so begannen wir am 4. April, dem Fest der Verkündigung, unser kanonisches Jahr, in dem wir weiterhin mit Jesus in seinem Land und mit seinem Volk gehen werden, um mit unserem Herzen und unserem Denken zu lernen und zu erfahren, was es bedeutet, Jesus heute in der Kongregation von unserer Lieben Frau von Sion hier in Jerusalem nachzufolgen, bevor wir wieder in unsere Länder zurück kehren und Zeugen werden von der Grund Inspiration, unseres Gründers Theodore Ratsibone. Er beschreibt dass das herausragende Merkmal der Arbeit der Kongregation Unserer Lieben Frau von Sion die Liebe Jesu Christi für sein Volk sei. (Origins of Sion, Band 2, S. 65).“sein Volk heute zu lieben und zu bewirken, dass es geliebt wird.”

 
Sr. Juliana für die Noviziatsgemeinschaft in Ein Karem