Eine österliche Katze

Paskalina am Schreibtisch

Paskalina am Schreibtisch

Osternacht 2000. Noch hat die Liturgie nicht begonnen. Die Kirche war noch leer und ich schaute, ob alles am richtigen Platz ist. Da fand ich hinter der Sakristei eine winzige Katze. Ein bis drei Tage alt, ihre Augen noch geschlossen und sie jammerte jämmerlich. Ich steckte sie in die Tasche. Es ist ja Ostern, das Fest der Auferstehung, das Fest des Lebens! Wie kann ich da etwas zugrunde gehen lassen und ist es selbst eine Katze. Dieses kleine Tier, nicht unbedingt schön gezeichnet in den Farben, fand zuerst in der Tagesklinik ein zuhause, hatte ich doch Sorge meinen Fund in die Gemeinschaft mitzunehmen. Wir lebten in einem alten Bauernhaus das mehr als 100 Jahr alt war. Im ersten Stock war unsere Wohnung. Zusätzlich waren hier alle Aktivitäten des Entwicklungsprogramms IDAM, wie Kindergarten, Tagesklinik , Alphabetisations Kurse untergebracht.

Im Haus gibt es auch viele Mäuse und im Sommer auch Schlangen. So ist eine Katze von Nutzen. Sie wurde dann doch bald in die Wohnung aufgenommen und die Gemeinschaft wurde ihr zuhause. Da ich sie in der Osternacht gefunden hatte bekam sie den Namen Paskalina. Sie wuchs, bekam ein glänzendes Fell und ich fand Zuneigung zu ihr war ich in ihren Augen doch die Mama, die Sicherheit bietet und das tägliche Futter bereitstellt. Sie schlief tagsüber in meinen Zimmer. Als sie älter war ging sie in der Nacht auf Mäusejagd.

Mitnight, eines der Kinder von Paskalina hatte sich das Bein gebrochen.

Mitnight, eines der Kinder von Paskalina hatte sich das Bein gebrochen.

Ein Jahr verging und sie wurde erwachsen und eines Tages wurde der Bauch dicker und dicker und sie zog es vor eine Zeitl ang nicht mehr auf Jagd zu gehen. Drei kleine Katzen fand ich dann eines Tages in meinen Bett, dem sichersten Ort kleine Babys zu haben, dachte sie wohl. Sie war überglücklich in ihrem Mutterglück und die ersten Wochen war sie nicht aus meinen Zimmer herauszubekommen. In der Zwischenzeit wurde eine Schachtel unter dem Bett ihr Bett mit ihren Nachwuchs. Als sie größer wurden kamen zwei der kleinen Katzen zu Nachbarn und einen Kater der Mizrayim genannt wurde blieb. Auch um eine erneute Schwangerschaft ein bisschen hinauszuzögern.

Wie es scheint sind Katzen eifersüchtig. Alle wollen ihre Zuwendung und Streicheleinheiten, auf dem Schoß sitzen darf auch nicht fehlen. Jeder der Reihe nach, geduldig wird gewartet bis der beliebte Platz frei ist und dann nur frei für mich! Geteilt wird er nicht dieser so bevorzugte Platz!

Wer sagt das Tiere, Katzen nicht denken!? Da bin ich anderer Meinung! Denn wie sie Dinge beobachten und wie sie sich unterschiedlich verhalten in Situationen sagt wohl, dass sie aus der vorherigen Situation gelernt haben und die jetzige abschätzen wollen.

Sie sprechen ebenfalls durch Blick Kontakt. Das Dankeschön schaut dann so aus ein langer Blick in die Augen mit einem Katzenlaut von Miau.

Wollen sie ein Ereignis das passiert ist mitteilen, gibt es ein Miauen und ein hin und her gehen. Ganz aufgeregt wird Miaut erzählt!

Geschmust wird am liebsten nach einer Mahlzeit. Die Freude ist groß wenn jemand Aufmerksamkeit und Zeit widmet. Beleidigt ist die Katze, wenn wir länger abwesend waren. Und dann wird man keines Blickes gewürdigt – für einen Zeitraum. Danach folgt ein beleidigtes Miauen bei dem man ganz still sitzt wie auf einer Anklagebank bekommt man die Rügen vormiaut.

Verrückt und wohl ein bisschen zu viel Fantasie in meiner Auslegung der Katzensprache, oder!? Aber so erlebt über viele Jahre!

Paskalina ist auch heute noch, nach 11 Jahren, der kleine Nachtjäger, der die Mause fängt und das Haus von Kakerlaken frei hält. Sie hat viele Privilegien und liebt es mir bei der Arbeit am Computer zuzusehen. Dabei passt sie genau auf, dass sie nicht zu kurz kommt in ihren täglichen Streicheleinheiten. Selbst auf den Computer kann sie eifersüchtig sein, wenn sie denkt, dass der Computer zu viel Zeit beansprucht im ewigen Drücken der Tasten. Sie steigt respektvoll über diese Tasten, um nur ja keine zu drücken!