Apostolisches Praktikum, Neuigkeiten

Alejandra’s Apostolisches Praktikum

Clara und ich kamen gemeinsam nach Kairo, denn sie suchte von hier um ein Visum für Tunis an.

Drei Wochen in Kairo und Berba zu leben, das war ein großes Geschenk für mein Leben. Alles was ich täglich sehe erstaunt mich. Ich finde es vollkommen verschieden von meinem Land (Guatemala), zum Beispiel die Kultur, Sprache, Nahrung, und auch die Liturgie der Messe. Wenn ich an verschiedene Orte komme, so hilft mir das, ein Bild des ganzen Landes zu erhalten. Einige Orte nahmen meine Aufmerksamkeit besonders gefangen: in Berba freuten wir uns über die Felder voll von Weizen und Mais. Mein Eindruck: in Ägypten sind Kühe, Esel und Schafe überall. In Berba gehen die Menschen jeden Morgen mit den Tieren auf die Felder und kommen bei Sonnenuntergang zurück.

Ich erinnere mich an den ersten Tag, als wir in Berba ankamen: Sr. Jackie erwartete uns mit allen Kindern und Lehrerinnen vor dem Haus, sie hießen uns mit warmen Grüßen und breitem Lächeln willkommen, indem sie auf Spanisch „Bienvenida“ sagten. Seit diesem Augenblick fühlte ich mich zu Hause. Am Nachmittag nach unserer Ankunft besuchten wir die Eltern unserer Schwestern, die in Berba leben. Kaum waren wir in der Straße, sahen uns die Menschen und liefen, uns zu begrüßen, weil sie schon Sr. Darlene und Sr. Jackie kennen. Sie grüßten uns mit all ihrer Liebe und voll Freude, obwohl sie uns gar nicht kannten.

Während unserer Zeit in Berba arbeiteten wir mit den Kindern, z.B. Kunst, Handwerk und etwas Englisch im Kindergarten, und wir besuchten auch einige Familien. Gemeinsame Tätigkeiten mit den Kindern waren eine große Freude für sie und auch für uns. Sie genossen das sehr und wollten gar nicht nach Hause, weil sie mehr Zeit mit uns verbringen wollten. Sr. Darlene und Sr. Jackie übersetzten immer für Clara und mich und auch für die Kinder, damit wir einander verstehen. Es war ein Geben und Nehmen mit den Kindern, denn wir lernten einige arabische Wörter, und sie lernten auch etwas Englisch. Ich sah die Freude in ihren Gesichtern, während wir bei ihnen waren: ein positiver Wert, weil sie Neues lernen und wissen möchten.

Am Tag des Katechismus in der Kirche war ich zunächst erschrocken, weil da hundertzehn Kinder und zwanzig junge Kathechisten waren. Ich fand es aber sehr positiv und gut organisiert: zum Beispiel, bevor sie in Kleingruppen gingen, hatten sie eine gemeinsame Einführung. Ich war erstaunt, eine solche Menge Kinder in einem Dorf und in einem muslimischen Land zu sehen. Ich muss sagen: es ist ein Segen für die Kirche und auch für das Dorf.

Das Leben in Kairo ist vollständig anders als in Berba. Einige Tage war ich bei der Caritas, wo Sr. Mona für den Kindergarten verantwortlich ist. Ich war wunschgemäß bei den Babys, die ich sehr mag. Als Clara und ich am ersten Tag dort waren, weinten die Babys, weil sie uns noch nicht kannten, aber am zweiten Tag war es, als hätten sie mich schon seit Ewigkeit gekannt. (Clara fuhr an diesem Tag nach Tunesien).

Sr. Darlene hat mich zu einigen interessanten Orten geführt. Wir fuhren nach Alt-Kairo, wo wir die älteste Synagoge und einige sehr alte Kirchen besuchten. Wir besuchten eine Höhlenkirche im Berg Mokattam in Kairo in einer Gegend, die als „Abfallstadt“ bekannt ist, weil es dort eine große Bevölkerung von Abfallsammlern gibt. Und natürlich sahen wir die Pyramiden und den Nil.

Alejandra, Mai 2015