Gedanken

Krakau und die Jüdische Bevölkerung in Polen

Mein Name ist Alejandra, und ich bin aus Guatemala. Ich sammle apostolische Erfahrungen in Krakau. Ich habe einige Bücher gelesen, einige Synagogen und das jüdische Viertel in Krakau besucht, und ich arbeite als Freiwillige im Jüdischen Galizien-Museum mit. Zuerst möchte ich über die Geschichte der Juden in Krakau sprechen. Die ersten Juden, die auf dem Gebiet Polens ankamen, waren Geschäftsleute. Sie konnten Arabisch, Persisch, Griechisch, Spanisch und Slawische Sprachen, und ihre Ankunft geschah zur selben Zeit, wie der Polnische Staat entstand. Einer von ihnen war Ibrahim Ibn Jacob, der Autor des ersten größeren Berichtes über Polen. Interessanterweise hat er zum ersten Mal den Namen Krakau (Karako) erwähnt. Der Einfluss der Juden in Polen entstand vor allem durch ihre Verfolgung in Westeuropa, die während der Kreuzzüge zugenommen hatte. Die ersten Juden kamen 1097 oder 1098 nach Polen aus Prag und Deutschland. In der Mitte des 14. Jahrhunderts lebten sie in 35 schlesischen Städten.

Wenn man sich die soziale Lage der Juden überlegt, fragt man sich: warum haben sie sich so gerne in Krakau niedergelassen? Das war wegen der wohlwollenden Haltung Königs Casimir des Großen. Die freundliche Haltung des Königs hielt sich aus Tradition viele Jahre. König Casimir hat sie willkommen geheißen, und die Juden halfen ihm, das Land aus ökonomischem Verfall herauszuführen und es in die westliche Europäische Tradition zu bringen. Die Juden erhielten das Privileg garantierter persönlicher Freiheit und religiöser Autonomie. Die Juden trugen als Händler das ihre zum Wohlstand des Landes bei. Als der König starb, hatten die Juden in Krakau nicht mehr dasselbe Leben, dieselben Möglichkeiten weil der nächste König sie nicht mehr so akzeptierte wie König Casimir. Die Beziehungen zwischen Juden und Polen waren eng in Polen.

Während des Zweiten Weltkriegs wurden drei Millionen Juden und drei Millionen Polen aus ihren Häusern geholt und in Ghettos gebracht: Auschwitz ist der Beweis, dass dieses schreckliche Verbrechen passiert ist. Jetzt in Polen können wir sehen, dass die meisten Synagogen noch Ruinen sind, manche vollkommen zerstört. Jetzt sehe ich viele Menschen, die am Leben der Juden in Polen interessiert sind. Die Kirche arbeitet an Versöhnung und versucht, ein Gedächtnis der jüdischen Menschen in Polen wieder zu beleben.
Ich kann sagen, dass man sich an die Vergangenheit erinnert und heute Zeichen der Erinnerung setzt. Ein Beispiel: das Jüdischen Museum von Galizien sendet alljährlich Samen gelber Blumen an alle polnischen Schulen, und die Schüler dieser Schulen pflanzen diese Samen im Boden, zur Erinnerung an alle Kinder, die während des Zweiten Weltkiegs ermordet wurden.

Geschrieben von Alejandra Vásquez